Die NLB-Damen des UHC Waldkirch-St.Gallen überzeugen gegen die Iron Marmots Davos-Klosters nicht,  zeigen aber Moral. Sie gewinnen mit 6:5 nach Verlängerung.

Dass die Iron Marmots Davos-Klosters konterstark sind, ist in der Nationalliga B der Frauen bekannt. Eigentlich sollten es auch ihre Gegnerinnen vom UHC Waldkirch-St.Gallen gewusst haben. Doch im ersten Spielabschnitt fanden sie kein Mittel, um diese gefährlichen Konter zu unterbinden. Zwar eröffnete die WaSanerin Iris Bernhardsgrütter in der 7. Minute das Score, nur eine Minute später glich Chantal Paschoud nach einem sauber ausgeführten Konter aber aus. WaSa kam nicht gut ins Spiel und wirkte in der Defensive viel zu passiv. So konnte Joela Mathis zwei Minuten vor Drittelsende gar den Führungstreffer für Davos erzielen. Die Passivität konnte das auf dem Papier zu favorisierende WaSa auch im zweiten Spielabschnitt nicht ablegen. Die St.Gallerinnen liefen  fast dauernd hinterher: ihren Gegnerinnen bei deren Kontern, freiliegenden Bällen und so auch weiterhin einem Rückstand. Dieser war zwischenzeitlich auf zwei Tore angewachsen, bis zum Ende des Mitteldrittels aber wieder auf ein Tor geschrumpft – zum 3:4 aus Sicht von WaSa.

Risiko-Taktik im Schlussdrittel
Im Schlussdrittel war dann zum ersten Mal so etwas wie eine Überlegenheit von WaSa zu erkennen. Den Bündnerinnen gingen mehr und mehr die Kräfte aus, so dass für das Heimteam in der Offensive Platz zum Kombinationsspiel blieb. So fiel in der 44. Minute durch einen unglücklichen Ablenker einer Davoserin ins eigene Tor das 4:4. Darauf war WaSa klar die spielbestimmende Mannschaft, leistete sich Defensive aber doch immer wieder unnötige Unkonzentriertheiten. So ermöglichten die St.Gallerinnen den Gästen fünf Minuten vor Spielende durch einen unglücklichen Wechsel den erneuten Führungstreffer. Es war der Start in ein Hitchcock-Finale. Denn als wäre es nicht schon spannend genug, so handelte sich Davos bei 57:17 eine 2-Minuten-Strafe ein – die Chance für WaSa, noch auszugleichen. Trainer Markus Riesen riskierte alles und ersetzte Torhüterin Steffi Huber durch eine sechste Feldspielerin. Und diese Taktik ging auf. In der letzten Sekunde der Überzahl, 43 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit gelang Livia Resegatti der Ausgleich zum 5:5.

Bündnerinnen stehend K.O.
In der Verlängerung hatte WaSa praktisch Dauer-Ballbesitz, denn Trainer Markus Riesen riskierte auch in den verbleibenden fünf Minuten alles und ersetzte die Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin. Mit Blick auf die immer müder werdenden Davoserinnen schien dies die richtige Taktik. Und sie ging tatsächlich auf: 47 Sekunden vor Ende der Verlängerung erzielte Iris Scherrer mit einem Weitschuss das spielentscheidende Tor zum 6:5. WaSa sicherte sich damit im Kampf um die Playoff-Plätze zwei weitere Punkte, muss sich aber sicherlich darüber ärgern, einen Punkt abgegeben zu haben. Die Ostschweizerinnen liegen weiterhin auf Platz 3.