Die NLB-Frauen des UHC Waldkirch-St.Gallen können das Cupspiel gegen den 1.-Ligisten UH Appenzell erst im Penaltyschiessen mit 6:5 für sich entscheiden.

Cupspiele sind für die höher klassierten Mannschaften meist unangenehm – man kann nur verlieren. Erst recht, wenn ein Derby ansteht. Dass sich die WaSa-Frauen ihrer Situation bewusst waren, merkte man im Spiel am Sonntagnachmittag gegen den UH Appenzell besonders in den ersten zehn Minuten. WaSa hatte Mühe ins Spiel zu kommen, reagierte oftmals zu hastig, verlor Bälle und überliess dem Heimteam aus Appenzell damit unnötig viel Ballbesitz. Die Appenzellerinnen ihrerseits zeigten, dass jede Einzelne von ihnen gewillt war, dieses Spiel zu gewinnen. Lea Fritsche und Svenja Manser sorgten mit Toren in der sechsten und in der elften Minute für die perfekte Ausgangslage für den Underdog. Doch WaSa liess sich nicht beirren, brachte nun mehr Tempo ins Spiel und so die Appenzellerinnen an ihre Grenzen. Laila Raschle erzielte in der 15. Minute das erste Tor für die St.Gallerinnen, drei Minuten später doppelte Neuzugang Nicole Bichsel mit ihrem ersten Tor für WaSa nach. Und als die Appenzeller Verteidigung kurz vor Drittelsende Elena Schoch nur noch mit einem Foul am Torschuss hindern konnte, stand es nach einem von Natalie Brägger verwerteten Penalty 2:3 für die Grün-Weissen.

Schwaches WaSa im Mitteldrittel

Nun hätte man glauben dürfen, dass das Aufbäumen von Appenzell ein beachtliches, aber doch ein kurzes gewesen wäre – wie so oft in Cupspielen. Erst recht, als Livia Resegatti in der 31. Minute auf 2:4 für WaSa erhöhte. Doch dann zeigte der UHA eine noch viel beachtlichere Leistung: Während WaSa sich mit Tempowechseln schwierig tat und so auch nicht mehr viele Chancen kreieren konnten, setzten die Appenzellerinnen voll auf ihre Konterstärke, und diese Taktik ging auf. Nach einem Doppelschlag in der 37. und 38. Minute war das Spiel plötzlich wieder ausgeglichen.

Appenzell taktisch gut eingestellt

Im weiteren Verlauf hielt der der UH Appenzell das Spiel keinesfalls mit glücklicher Hand spannend, sondern mit sehr viel taktischer Finesse. Denn die Appenzellerinnen zogen sich nun vollständig in die eigene Hälfte zurück und setzten noch stärker als bisher auf ihre blitzschnellen Konter. Einen solchen konnte Svenja Manser in der 54. Minute zur abermaligen Führung verwerten. Die Halle tobte – nicht aber die St.Gallerinnen rund um die beiden Trainer Lukas Studer und Nivin Anthony. In ihrem ersten Ernstkampf mit WaSa trafen sie in der Folge die richtige Entscheidung und ersetzten die Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin. Dieses Überzahlspiel bescherte WaSa drei Minuten vor Spielende den Ausgleich: Elena Schoch lenkte einen Schuss von Iris Scherrer ins Tor ab. In den verbleibenden Minuten wie auch in der Verlängerung hatte WaSa klar die Überhand, doch es fiel kein Tor. Ein Penaltyschiessen musste das Derby entscheiden. In diesem konnte sich WaSa einerseits auf gute Schützinnen verlassen (Bernhardsgrütter, Schoch und Eschbach trafen), andererseits auf eine starke Tamara Rechsteiner im Tor. Schliesslich gewann die NLB-Equipe das Penaltyschiessen und kam so mit einem blauen Auge davon. Die Cup-1/16-Finals werden am Wochenende vom 20. September ausgetragen. Die Gegnerinnen von WaSa sind noch nicht bekannt.

 

UH Appenzell – UHC Waldkirch-St.Gallen 5:6 n.P. (2:3, 2:1, 1:1, 0:1)
Turnhalle Gringel, Appenzell. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 6. Fritsche (Heller) 1:0. 11. S. Manser (Zwingli) 2:0. 15. Raschle (Meier) 2:1. 18. Bichsel (Resegatti) 2:2. 20. Brägger (Penalty) 2:3. 31. Resegatti (Eschbach) 2:4. 37. Fritsche (Fässler) 3:4. 38. Zwingli (Fässler, Ausschluss Schoch) 4:4. 54. S. Manser 5:4. 57. Schoch (Scherrer) 5:5.
Penaltyschiessen: 1:3
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UH Appenzell. 1mal 2 Minuten gegen UHC Waldkirch-St.Gallen.
UHC WaSa: Angehrn (30. Rechsteiner); Brägger, Link; Bichsel, Burger; Carisch, Frey; Bernhardsgrütter, Raschle, Meier; Resegatti, Eschbach, Tanner; Metzger, Schoch, Sieber.