Ausgekontert! Die Damen des UHC Waldkirch-St.Gallen finden gegen die starke Defensive des Aufsteigers Floorball Uri kein Mittel und verlieren gleich mit 0:5.

Zusammenstehen und mit aller Kraft verteidigen – dies scheinen die Urnerinnen und Urner schon seit jeher im Blut zu haben. Gemäss der Legende des Rütlischwurs war es im 15. Jahrhundert mit Walter Fürst unter anderem ein Urner, der auf den Bund der Eidgenossenschaft schwur und sich so gegen die Habsburger auflehnte. 500 Jahre später, im zweiten Weltkrieg, wurde das Reduit im Gotthardmassiv zum Inbegriff des Widerstands der Schweiz gegen das Deutsche Reich. Die Taktik der Schweizer Armee unter General Guisan: Sich in die Gotthardfestung zurückziehen und diese mit allen Mitteln verteidigen, den Kampf aus der Defensive führen. Ob die Schweiz mit dieser Taktik erfolgreich gewesen wäre, wurde glücklicherweise nicht getestet. Was aber sicher ist: Floorball Uri hat im Spiel gegen den UHC Waldkirch-St.Gallen genau diese Taktik angewendet und dies äusserst erfolgreich.

Konter stürzen WaSa ins Elend

Die Urnerinnen zogen sich von der ersten Minute an in die eigene Hälfte zurück und überliessen WaSa den Spielaufbau. So konnten die Gäste aus St.Gallen den Ball laufen lassen. Zeit, um Selbstvertrauen aufzubauen, blieb dem UHC WaSa aber nur knapp fünf Minuten – bis zu jenem Zeitpunkt, als Floorball Uri den ersten Konter lancierte, den Regula Arnold gleich zum 1:0 für das Heimteam verwertete. Für WaSa kam es in der achten Minute noch schlimmer: Das Stürmerinnentrio Limacher, Arnold und Vacinova erhöhte auf 2:0. Die Ostschweizerinnen hatten zu diesem Zeitpunkt zwar viel Ballbesitz, schafften es aber kaum, das Urner Reduit zu durchbrechen. Es war bereits eine Viertelstunde vergangen, bis WaSa die Urner Torhüterin zum ersten Mal so richtig prüfte.

Das Urner Reduit hält bis zum Schluss

Im zweiten Spielabschnitt konnte sich Uri kaum mehr aus der eigenen Spielhälfte lösen. WaSa kesselte seine Gegnerinnen ein und konnte sich nun auch mehr Chancen erspielen. Den Weg ins Netz fand der Ball allerdings nicht, dafür sorgte auch die sehr stark aufspielende Urner Torhüterin. So stand es auch nach 40 Minuten 2:0. Mit komplett neu formierten Linien versuchten die beiden WaSa-Trainer Lukas Studer und Nivin Anthony frischen Wind ins Spiel zu bringen. WaSa spielte dabei keinesfalls schlecht, doch die Urnerinnen hielten mit ihrem guten Stellungsspiel dagegen. So entschied sich das WaSa-Trainerduo bereits zehn Minuten vor Spielende, die Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin zu ersetzen. Auch diese Massnahme brachte keinen Erfolg, im Gegenteil: Uri konnte bis zum Spielende auf 5:0 erhöhen. Dabei gingen alle Tore auf das Konto des Trios Limacher, Arnold und Vacinova. Die zwei ehemaligen NLA-Spielerinnen und die Tschechin konnten sich während des ganzen Spiels auf eine starke Defensive verlassen und mit ihrer offensiven Klasse schliesslich für den Unterschied sorgen. (nb)

 

Telegramm

Floorball Uri – Waldkirch-St. Gallen 5:0 (2:0, 0:0, 3:0)
Feldli, Altdorf UR. 150 Zuschauer. SR Bunschoten/Jung.
Tore: 5. Arnold 1:0. 8. Limacher (Arnold) 2:0. 54. Arnold 3:0. 55. Vacinova (Arnold) 4:0. 60. Limacher 5:0.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Floorball Uri. 1mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.
UHC WaSa: Rechsteiner; Raschle, Brägger; Burger, Scherrer, Link; L. Resegatti, Meier, Eschbach; Bernhardsgrütter, Ackermann, Tanner; Metzger, Schoch, Carisch.
Bemerkungen: WaSa ohne Angehrn, Bichsel, Sieber, Schwarz (Ersatz), C. Resegatti (Ausland) und Frey (verletzt).