Am Samstagabend musste der UHC Waldkirch-St. Gallen den ersten Matchball des UHC Usters abwehren. In einem ausgeglichenen und abwechslungsreichen Spiel gelang es mit einem 6:5 Sieg die Belle am Sonntagabend in Uster zu erzwingen. Das Entscheidungsspiel ging dann jedoch diskussionslos mit 3:7 verloren.

Text: Andrin Flüeler

Achterbahn mit Ziel Spiel sieben

Für einmal waren es die Olmastädter, die eine Start nach Mass hinlegten, bereits in der zweiten Minute erzielte Manuel Rüegg auf Zuspiel von Nicolas Jordan das 1:0. Beim 2:0 (8.) durch Thomas Mittelholzer hatte wiederrum Nicolas Jordan seinen Stock im Spiel. Somit sah es aus, als ob WaSa einen souveränen Sieg einfahren kann, auch weil Uster ungewohnt passiv agierte. Die endgültige Vorentscheidung konnte aber nicht erzwungen werden, wurden doch einige weitere Chancen ausgelassen.

Besser machte es Markus Lajunen bei Spielmitte, als er einen Freistoss wunderschön via Lattenunterkante zum 3:0 (32.) versenkte. Doch anstatt Nervenbalsam für WaSa war dieser Treffer der Weckruf für Uster. Mit einem Doppelschlag in der 34. Minute und dem Ausgleich in der 37. Minute brauchte Uster keine vier Minuten um das Spiel plötzlich wieder völlig offen zu gestallten.

Das Schlussdrittel gestaltete sich dann äusserst abwechslungsreich. Zuerst schoss Chris Eschbach seine Farben in Überzahl wieder in Führung (41.), ehe Uster ausglich (43.) und in Überzahl durch Silvan Bolliger plötzlich 5:4 (52.) in Führung lag. Doch WaSa gab sich nicht auf und kämpfte energisch weiter. In der 57. Minute sah sich Uster gezwungen, sein Time-out zu nehmen. Doch anstatt die letzte Ruhe ins Spiel zu bringen, glich WaSa durch Maurin Rüegg nur eine Minute später aus. Wie weit beide Teams im Anschluss mit den Gedanken schon in der Verlängerung waren, ist schwer zu sagen. Uster aber offensichtlich mehr als Sandro Büchel, welcher 65 Sekunden vor Schluss einen Freistoss zum 6:5 verwandelte. Da Uster im Anschluss auch mit einem sechsten Feldspieler kein Tor mehr erzielen konnte, war klar, dass die Serie wie bereits vor zwei Jahren erst in Spiel 7 entschieden wird.

Start verschlafen, Ligaerhalt versäumt
Am Sonntag in der Ustermer Buchholz war der Entscheidungscharakter des Spieles förmlich greifbar. 518 Zuschauer – etwa 2 ½ mal mehr als im bisherigen Schnitt – wollten sich die Entscheidung nicht entgehen lassen. Dazu gesellten sich 20 Spieler mit Sitzplätzen in der ersten Reihe. Wirklich Unihockey gespielt hat nur der UHC Uster. Wieder mit altgewohnter Aggressivität setzten sie WaSa früh unter Druck und hämmerten den Ball mit einem Extrazacken Wucht in die Maschen. Innert neun Minuten zeigten sie mit vier Toren aus sechs Schüssen den fast lethargisch agierenden Gästen, was Effizienz bedeutet. Und als Florian Hafner in der 17. Minute das 5:0 erzielte, war der Mist geführt. Im Mitteldrittel agierte WaSa zwar besser und kam mit einem verwandelten Penalty durch Riku Laaksonen immerhin zu ihrem ersten Tor, doch Uster agierte defensiv abgeklärt und lies nicht mehr zu.

Im Schlussabschnitt legte WaSa los wie die Feuerwehr – etwas Anderes blieb ihnen ja auch gar nicht übrig. Uster fand sich eigentlich nur noch in der eigenen Zone wieder, doch die Schüsse der Grün-Weissen waren zu harmlos. So brauchte es einen Fehler von Uster bei Freistoss im eigenen Ecken, dass WaSa zum 2:5 (49.) kam. Die Spannung stieg nun merklich, drei Tore in elf Minuten zu erzielen schien plötzlich möglich. In der 53. Minute kam jedoch der Genickbruch. Zuerst traf Gustav Kroona aus spitzem Winkel anstatt das leere Tor nur Patrick Webers Helm und dann realisierten die WaSa-Verteidiger zu spät, dass die Schiedsrichter die Situation als Lattentreffer taxierten. Uster lies sich nicht zweimal bitten und fand mit zwei langen Pässen den verwaisten Markus Kulmala vor dem St. Galler Tor, welcher Dominic Jud zum 6:2 bezwang. Die letzten knapp acht Minuten war ein von je einem Treffer begleitete Schlussbouquet, welches von den Heimfans frenetisch bejubelt wurde.

Während Uster somit in die Ferien darf, beginnen für WaSa am nächsten Montag, 28. März, die Auf-/Abstiegsplayoffs. Dabei kommt es zum Ostschweizer Derby gegen Floorball Thurgau, welche sich in fünf Spielen gegen den UHC Sarganserland durchsetzten.

Telegramm Samstag:

UHC Waldkirch-St. Gallen – UHC Uster 6:5 (2:0, 1:3, 2:3)
Sporthalle Demuttal, St. Gallen. 185 Zuschauer. SR: Fässler/Schläpfer.

Tore: 2. Man. Rüegg (Jordan) 1:0. 8. Th. Mittelholzer (Jordan) 2:0. 32. Lajunen (Zellweger) 3:0. 34. (33:06) Hafner (Gallati) 3:1. 34. (33:49) Büsser (Zeder) 3:2. 37. Zeder (Baumann) 3:3. 41. Eschbach (Lajunen/Ausschluss Baumann) 4:3. 43. Heierli (Zeder) 4:4. 52. Bolliger (Kulmala/Ausschluss Laaksonen) 4:5. 58. Mau. Rüegg (Schiess) 5:5. 59. Büchel (Meier) 6:5.

Strafen: 2×2 Min gegen Waldkirch-St. Gallen, 1×2 Min gegen Uster.

Waldkirch-St. Gallen: Jud; Maurin Rüegg, Meier; Mittelholzer, Büsser; Lajunen, Jeanot Eschbbach; Kroona, Büchel, Alder (ab. 40. Schiess); Jordan, Manuel Rüegg, Löhrer;Andrin Zellweger, Chris Eschbach, Laaksonen.

UHC Uster: Weber; Klauenbösch, Aellig; Heierli, Baumann; Scherrer, Schaufelberger; Bolliger, Kulmala, Urner; Bachmann, Ledergerber, Büsser; Gallati, Hafner, Zeder; Hummer,

Telegramm Sonntag:

UHC Uster – Waldkirch-St. Gallen 7:3 (5:0, 0:1, 2:2)
Buchholz, Uster. 518 Zuschauer. SR Kronenberg/Kronenberg

Tore: 4. Hafner (Urner) 1:0. 6. Hummer (Kulmala) 2:0. 7. Schläppi (Kulmala) 3:0. 10. Zeder (Hafner) 4:0. 17. Hafner (Zeder) 5:0. 36. Laaksonen 5:1. 49. Büchel (Kroona) 5:2. 53. Kulmala (Hummer) 6:2. 58. Kroona (C.Eschbach/Ausschluss Zeder) 6:3. 60. (59:53) Bolliger (Hummer / ins leere Tor) 7:3.

Strafen: je 2×2 Min

UHC Uster: Weber; Aellig, Klauenbösch; Schaufelberger, Schläppi; Heierli, Gallati; Kulmala, Bolliger, Hummer; Hafner, Urner, Zeder; Ledergerber, Bachmann, Büsser;

Waldkirch-St. Gallen: Jud; Maurin Rüegg, Meier; Mittelholzer, Büsser; Lajunen, Jeanot Eschbbach; Kroona, Büchel, Schiess; Jordan, Manuel Rüegg, Löhrer;Andrin Zellweger, Chris Eschbach, Laaksonen.