Der UHC Waldkirch-St. Gallen löst die heikle Aufgabe am Samstagabend in Thun dank einem Steigerungslauf. Trotz unglücklichem Start und einem 0:2-Rückstand holen die St. Galler die im Playoff-Kampf budgetierten drei Punkte gegen den Tabellen-Elften relativ problemlos und siegen schlussendlich mit 9:5.

(Nicolas Jordan) Die Spiele auf dem berüchtigten Parkettboden der Thuner MUR-Halle erwiesen sich in der Vergangenheit schon des Öfteren als Stolperstein für das Team von Coach Fabian Arvidsson. Nach den zuletzt eher bescheidenen Resultaten und dem unbefriedigenden Heimauftritt gegen Köniz, setzte man aus St. Galler Sicht jedoch alles daran, dass der Ausflug ins Berner Oberland dieses Mal ein besseres Ende finden würde.

Trotz eines spielerisch ansprechenden Starts der Gäste waren es die Thuner, die als Erste jubeln durften. Tobias Baumann war es, welcher nach einem Abpraller im Slot den Ball in die Maschen beförderte. Als Reto Graber in der 13. Minute dann auch noch von einem Fehler im Aufbauspiel der St. Galler profitieren und das 2:0 erzielen konnte, wähnte sich der eine oder andere der zahlreich mitgereisten WaSa-Anhänger wohl im falschen Film. Anders als in den verlorenen Partien zuvor, blieben die Ostschweizer in dieser Phase aber ruhig, blieben ihrem Gameplan treu und erarbeiteten sich so Chance um Chance. Als logische Folge davon durften sie kurz darauf ebenfalls einen Treffer bejubeln.

Der Torschütze hiess zum ersten Mal in dieser Saison Ronald Gasparik. Der junge, slowakische Verstärkungsspieler tankte sich in der Mitte durch und verwertete dann gekonnt seinen eigenen Abpraller. Der Schwung dieses Anschlusstreffers wurde gleich mitgenommen und noch vor der ersten Pause gelangen Roman Mittelholzer und Nicolas Jordan zwei Treffer, welche das Spiel drehten. Nun schien der UHC WaSa endgültig in der Partie angekommen zu sein. In der Auslösung gelang es vermehrt problemlos, die hochstehenden Thuner zu überspielen und so regelmässig in gefährliche Abschlusspositionen zu kommen.

Dies resultierte in drei weiteren St. Galler Toren bis zur zweiten Sirene, während den Hausherren gleichzeitig nur ein Treffer zugestanden wurde. Das Resultat von 6:3 zu Beginn des dritten Abschnitts durfte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die Berner Oberländer zu einigen hochkarätigen Möglichkeiten kamen, bei welchen sie jedoch zumeist am stark aufgelegten Raphael Schmied im Tor scheiterten. In den letzten 20 Minuten änderte sich das Spielgeschehen kaum, der UHC Thun stand hoch, WaSa verfügte über mehr Ballbesitz und tauchte durch Konter immer wieder gefährlich vor Sven Körner auf.

Stefan Meier und Topscorer Michael Schiess – der sich nach zuvor drei Assists nun auch noch zwei Treffer gutschreiben lassen konnte – entschieden mit ihren Treffern die Partie dann definitiv. Auf Thuner Seite war lediglich noch David Simek doppelt erfolgreich, was zum Endstand von 9:5 führte.
Dank diesen drei Punkten verschafft sich der UHC Waldkirch-St. Gallen ein kleines Polster gegenüber dem Strich, welches es aber bereits am Mittwoch wieder zu verteidigen gilt, wenn es zuhause gegen das Topteam aus Malans geht.

Thun – Waldkirch-St. Gallen 5:9 (2:3, 1:3, 2:3)

MUR, Thun. – 207 Zuschauer. – SR Britschgi/Gasser.
Tore: 4. T. Baumann (J. Saurer) 1:0. 13. R. Graber 2:0. 16. R. Gasparik (J. Alder) 2:1. 17. R. Mittelholzer (M. Schiess) 2:2. 20. N. Jordan (R. Mittelholzer) 2:3. 24. J. Alder (C. Eschbach) 2:4. 33. N. Jordan (M. Schiess) 2:5. 35. R. Mittelholzer (M. Schiess) 2:6. 37. K. Widmer (J. Rehor) 3:6. 46. S. Meier (T. von Pritzbuer) 3:7. 50. M. Schiess 3:8. 51. D. Simek (T. Baumann) 4:8. 52. M. Schiess (R. Mittelholzer) 4:9. 56. D. Simek 5:9.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Thun. Keine Strafen gegen Waldkirch-St. Gallen.