Der UHC Waldkirch-St.Gallen siegt doppelt in den ersten beiden Heimspielen der Saison. Gegen Thun und Sarnen wechseln sich überzeugende mit mangelhaften Phasen ab, besonders im Spiel mit Ball haben die St.Galler noch Luft nach oben.

(Nico Conzett) Der Start ins Wochenende mit zwei Heimpartien verlief für den UHC Waldkirch-St.Gallen alles andere als erfreulich: Zwar war das Heimteam gegen den UHC Thun bemüht, den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen und das Spiel zu gestalten, wirkte in dieser Rolle aber unsicher. Dies nutzte Tobias Baumann eiskalt aus, so dass Thun bis zur ersten Pause mit zwei Toren in Front lag.

Starke Reaktion im zweiten Abschnitt

In der Pause ging scheinbar ein Ruck durch die Grün-Weissen: 25 Sekunden nach Wiederanpfiff verkürzte Michi Schiess auf 1:2, sechs Minuten später konnte Markus Wellauer den Gleichstand herstellen. Diese Toren gaben Selbstvertrauen: WaSa war nun definitiv im Spiel und zog durch einen Doppelschlag in der 31. Minute auf 4:2 davon.

Dritte Linie mit entscheidendem Einfluss

Thun reagierte mit einem Timeout, konnte den Spielunterbruch aber nicht in Zählbares ummünzen, im Gegenteil: David Gross erhöhte in der 36. Minute auf 5:2. Immerhin konnten die Gäste postwendend auf diesen Treffer reagieren und verkürzten nur fünf Sekunden später auf 5:3. Die Spannung im Spiel war spätestens in der 49. Minute verflogen: Chris Eschbach und Manuel Büsser erhöhten innerhalb von 17 Sekunden auf 7:3 und brachen den Berner Oberländern damit das Genick.

Diese konnten bis zum Spielende zwar noch auf 7:5 verkürzen, der Sieg von WaSa war aber zu keiner Zeit mehr in Gefahr. Die ersten drei Punkte der Saison hatten die St.Galler massgeblich der nominell dritten Linie zu verdanken. Vier der sieben Tore gingen auf das Konto dieser Formation.

Ein klassischer Arbeitssieg gegen Sarnen

Der Start in die zweite Partie des Wochenendes gelang wesentlich besser als jener am Vortag gegen Thun. Kampfbereitschaft und Fokus schienen gegen Sarnen im ersten Abschnitt auf einem ganz anderen Level zu sein. Zweikämpfe entschieden die St.Galler mehrheitlich für sich, die Zone rund um das Tor von Lukas Genhart wurde für die Gäste aus Sarnen beinahe zu Sperrgebiet erklärt.

Gleichzeitig tat sich das Team von Armin Brunner nicht zum ersten Mal in dieser Saison schwer, aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren. Eine Ausnahme bildete der Führungstreffer von Severin Moser, der eine sehenswerte Ballstafette mit einem nicht minder spektakulären Drehschuss in den rechten Winkel vollendete.

Kontinuierlicher Ausbau der Führung

Im zweiten Drittel bauten die Ostschweizer die Führung sukzessive aus, erwähnenswert ist vor allem ein Assist von Torhüter Lukas Genhart auf Michi Schiess. Dieses Tor stand aber auch sinnbildlich für die weiterhin vorhandenen Schwierigkeiten im Spiel mit Ball, woraus sich die St.Galler zu wenige Chancen erarbeiten konnten.

Kontrollverlust gegen Spielende

Zwar könnte das Schlussergebnis von 6:1 aus St.Galler Sicht vermuten lassen, dass diese die Partie routiniert herunterspielten, jedoch präsentierte sich die Realität anders. Im dritten Spielabschnitt liessen die Ostschweizer die Konsequenz, welche sie zu Spielbeginn auszeichnete, häufiger vermissen. Auf der anderen Seite suchten die Sarner zielstrebiger den Weg Richtung Tor und verzeichneten mehrere gefährliche Abschlüsse, von denen Kaapo Savinainen schliesslich einen zu nutzen vermochte.

Gefährdet war der WaSa-Sieg freilich nie und obwohl das Heimspiel-Wochenende ein klarer Schritt vorwärts verglichen mit der Partie gegen die Tigers Langnau war, werfen die Leistungen der St.Galler auch einige Fragezeichen auf. Besonders die spielerische Kreativität und die Inkonstanz im Defensivverhalten müssen in der kommenden Trainingswoche thematisiert werden, um gegen den nächsten Gegner, Zug United, gerüstet zu sein.