Der UHC Waldkirch-St.Gallen verliert in der NLA Challenge Round gegen einen effizienten UHC Thun mit 6:9.

(Nico Conzett/Bild: Paul Wellauer) Wer während der Partie des St.Galler Unihockey-NLA-Teams von Zeit zu Zeit den Liveticker der anderen, gleichzeitig stattfindenden Spiele konsultierte, machte eine erfreuliche Entdeckung: Die direkten (und punktgleichen) Playoffkonkurrenten der Ostschweizer aus Langnau und Chur lagen in ihren Partien gegen Uster respektive Sarnen im Rückstand.

St.Gallen spielt – der Gegner trifft

Mit einem Sieg gegen den Tabellenvorletzten aus Thun hätten die St.Galler somit einen wichtigen Erfolg zur perfekten Zeit eingefahren. Dumm nur, dass die Geschehnisse in der St.Galler Heimhalle Tal der Demut ebenfalls nicht dem Plan entsprachen. Die Ostschweizer zeigten zwar zu Beginn eine engagierte Leistung, hatten sowohl die spielerischen Vorteile als auch die besseren Chancen auf ihrer Seite. Die Tore jedoch erzielten die Gäste. Bis kurz vor der zweiten Drittelspause lagen die Berner Oberländer mit 5:1 in Front. Dann markierte Verteidiger Tino von Pritzbuer 12 Sekunden vor der Sirene den Anschlusstreffer zum 2:5. Und legte damit die Basis für eine Aufholjagd im Schlussabschnitt.

Tatsächlich: Die St.Galler rafften sich auf, gingen nochmals ein höheres Tempo und erzielten endlich auch Tore. Nach 51 gespielten Minuten traf erneut von Pritzbuer, bester St.Galler auf dem Feld an diesem Abend, zum 5:6. Doch die Ostschweizer waren sich ob der gelungenen Aufholjagd nun wohl zu sicher, dass der komplette Umschwung Tatsache wird. Der Ausgleich wollte einfach nicht mehr gelingen, so dass der St.Galler Trainer Armin Brunner sich kurz vor Schluss gezwungen sah, Torhüter Raphael Schmied durch einen sechsten Feldspieler zu ersetzen. Vergebens, einen fahrlässigen Ballverlust nur Sekunden nach Wiederanpfiff nutzte der Thuner Stürmer Yannick Zimmermann zum vorentscheidenden siebten Tor, die Partie war somit gelaufen.

Des Playoffrennen wird zum Fünfkampf

Die St.Galler Playoffqualifikation hängt damit an einem seidenen Faden. Und das obwohl Langnau und Chur tatsächlich auch patzten und ihre Partien verloren. Das Schneckenrennen um die Playoffs in der höchsten Schweizer Unihockeyliga erhält damit zwei weitere Teilnehmer. Uster und eben Thun melden sich mit ihren Siegen im Playoffkampf zurück.

In den verbleibenden zwei Runden kommt es damit zu einem Fünfkampf um nur gerade zwei zu vergebene Plätze unter den besten Acht. Waldkirch-St.Gallen trifft auf Chur und Uster, beide Gegner wurden in dieser Saison geschlagen. Damit das aber erneut gelingt, braucht es vor allem zwei Dinge: Eine makellose Arbeitseinstellung, welche jüngst des Öfteren gefehlt hat und eine Effizienzsteigerung, ebenfalls seit längerem ein Problem der Ostschweizer.

Die Blaupause, wie das mit der Effizienz funktioniert, lieferte Gegner Thun am Wochenende auf eindrückliche Art und Weise. Obwohl Waldkirch-St.Gallen über die ganze Partie hinweg die spielerisch engagiertere Mannschaft war, hielten die Berner Oberländer aufgrund ihrer besseren Nerven vor dem Tor problemlos mit. Bezeichnend das zweite Drittel: Während die St.Galler 26 Schüsse auf den gegnerischen Torhüter abfeuerten und ein Tor erzielten, benötigten die Thuner für ihre vier Treffer lediglich sieben Versuche.


Waldkirch-St. Gallen – UHC Thun 6:9 (0:1, 2:4, 4:4)
Sporthalle Tal der Demut, St. Gallen. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 2. R. Graber (N. Ammann) 0:1. 25. M. Decasper (F. Schwendimann) 0:2. 26. P. Wüthrich (N. Ammann) 0:3. 28. C. Eschbach (Ra. Chiplunkar) 1:3. 32. J. Ruch (R. Graber) 1:4. 39. T. Baumann (J. Pluhar) 1:5. 40. T. von Pritzbuer (R. Mittelholzer) 2:5. 41. Ra. Chiplunkar (M. Schiess) 3:5. 41. N. Ammann (Y. Bärtschi) 3:6. 48. Ra. Chiplunkar (M. Schiess) 4:6. 52. T. von Pritzbuer (N. Jordan) 5:6. 58. Y. Zimmermann (N. Ammann) 5:7. 58. M. Decasper 5:8. 59. N. Ammann (R. Graber) 5:9. 60. M. Schiess (R. Mittelholzer) 6:9.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen. 2mal 2 Minuten gegen UHC Thun.


Tabelle Challenge Round NLA
7. Uster 14/17 -11 (1.214)
8. Tigers 14/16 -7 (1.143)
9. WaSa 14/16 -11 (1.143)
10. Chur 14/16 -11 (1.143)
11. Thun 14/14 -12 (1.0)
12. Sarnen 14/6 -79 (0.429)