Michael Schiess ist der erste Spieler des UHC Waldkirch-St.Gallen, der für die Schweiz an einer WM teilnimmt. Der Waldstätter über Nervosität, die Konkurrenz auf seiner Position und seine Rolle als Vorbild.

Text: Ives Bruggmann, St. Galler Tagblatt      Bild: Paul Wellauer

Wie fühlten Sie sich, als Ihre Nomination für die WM feststand?

Michael Schiess: In erster Linie war es für mich eine Erleichterung, denn ich hatte dieses Ziel lange vor Augen und viel dafür geopfert. Diese Nomination bedeutet mir sehr viel. In einer Laufbahn im Unihockey ist die WM-Teilnahme das Grösste, was es gibt. Die Aufmerksamkeit ist hoch. Dieses Abenteuer übertrifft alles, was ich bisher erreicht habe. Mich erfüllt es auch mit Stolz, dass ich es als Spieler von Waldkirch-St.Gallen hierhin geschafft habe. Vielleicht ist es mir dadurch gelungen, für Junioren unseres Vereins eine Perspektive zu schaffen. Aber zu euphorisch bin ich nicht, denn mit der Teilnahme ist noch nichts erreicht. Die Teamziele stehen über allem.

Sie sind einer von nur drei WM-Neulingen im Schweizer Team. Wie schwierig war es, in die Mannschaft zu kommen?

Ich war mir dem Konkurrenzkampf bewusst, denn seit der letzten WM vor drei Jahren in Tschechien ist mit Matthias Hofbauer nur ein Spieler aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Speziell auf meiner angestammten Position, dem rechten Flügel, ist die Dichte an Topspielern besonders gross. Deshalb war auch die Erleichterung riesig, als der Nationaltrainer nominell fünf rechte Flügel mitnahm.

Eigentlich zu viele.

Genau. Aber vielleicht hat meine Vielseitigkeit den Ausschlag gegeben, denn ich kann auch als Center oder auf dem linken Flügel agieren.

Wissen Sie schon, wie Ihre Rolle aussieht?

Sicher ist das noch nicht. In der Vorbereitung kam ich häufig auf dem linken Flügel zum Einsatz. Wichtig ist für mich aber vor allem, dass ich meine Chance ergreife, wenn ich sie bekomme. Ich will die Erwartungen an mich selbst bewusst nicht zu hoch ansetzen, sondern mich vor allem darauf fokussieren, das Maximale herauszuholen und mit Selbstvertrauen aufzutreten.

Wie zufrieden waren Sie mit der Vorbereitung?

Die individuelle Förderung wurde in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Deshalb denke ich, dass das Team eine gute Basis hat. Zudem hat sich das Kader in den vergangenen Jahren kaum verändert. Das könnte ein Vorteil für uns sein, denn wir konnten uns in Valencia, wo wir uns den letzten Schliff holten, auf die Details konzentrieren, aber auch ein bisschen experimentieren.

Das ganze Interview ist auf www.tagblatt.ch zu finden.